“Sticks Down Gentlemen” zu Gast beim HC St.Pauli
Der Präsident des HC St. Pauli am 18.12.2010 um 21:57 Uhr: „Ladies and Getlemen please welcome
Mr. Simon (Name von der Redaktion geändert), Deutschland Redakteur von „Sticks Down Gentlemen“, dem führenden Englischen Hockey-Herren-Magazin“:
“SDG”: “Herr WaWa, schön, dass wir die Gelegenheit haben, mit Ihnen dieses Interview hier am Tresen des Platzhirschen zu führen. Wir hoffen, dass wir nicht allzu häufig durch Schlachtenbummler des erfolgreichen Kiezklubs unterbrochen werden. Aber lassen Sie uns einfach beginnen.
Sie haben die Saisonvorbereitung diesmal anders als sonst gestaltet. Will heißen, Sie haben Ihre Ansammlung von Schluckspechten diesmal nicht zum Wiesenturnier in die bayrische Landeshauptstadt fahren lassen. Alte Zöpfe abzuschneiden birgt natürlich Gefahren in Gestalt von Unruhe bei Ihrer Künstlertruppe. Wie haben Sie dies der Mannschaft verkauft? Was für andere Akzente haben Sie gesetzt?
“WaWa: Wir setzen in diesem Jahr auf die Individualvorbereitung – jeder Spieler wie er meint, wo er meint und wie viel er meint
“SDG”: Sie hatten mit Ihrer Mannschaft einen nahezu perfekten Start in die Saison 2010/2011, indem Sie dem Adler aus Rahlstedt in der ersten Runde des Hamburger Pokals gleich zeigten, wer der wahre Vogeldompteur denn ist. Uns ist dabei eine neue Finte aufgefallen. Nicht nur, dass Sie 2 Spieler erst zur 2. Hälfte erstmals aufs Feld geschickt haben – in Zeiten des fliegenden Wechsels sicher nichts allzu Besonders. Nein, Sie haben dadurch für enorme Verwirrung auf Seiten des Gegners gesorgt, dass Sie die Spieler erst gar nicht auf die Anlage ließen. Quasi den Gegner in Sicherheit wiegen lassen. Die Rechnung ist ja aufgegangen. Aber, war dies eine Strafmaßnahme gegenüber den Spielern? Was war vorgefallen?
“WaWa”: Wir haben die Spieler lediglich zum aufwärmen in den Stadtpark geschickt – dabei haben sich dann die beiden verlaufen…
“SDG”: Dass Sie mit dieser ungewöhnlichen Maßnahme Erfolg hatten erstaunt um so mehr, als Sie gar nicht am Spielfeldrand anwesend waren und das ja in der aktuellen Hallensaison komplett durchziehen! Auch deswegen werden Sie auf der Insel schon mit The Special One (José Mourinho, Anm. der Redaktion) verglichen. Finden Sie dies nicht selbst auch ein wenig übertrieben?
“WaWa”: Ich bin die Vergleiche wirklich leid, Sie Schmierfinken versuchen es ja immer wieder mit diesen leidigen Vergleichen, ich habe es wirklich satt, fragen Sie mal einen Herrn Özil, ob der Herrn Sammer kennt!“
“SDG”: “Wissen Sie, auf der Bank wirken Sie ausgeglichen und in sich ruhend wie ein Buddha. Jetzt schreien Sie mich so an?!? DAS KANN ICH AUCH . TRINKEN SIE DOCH ERSTMAL EINEN SCHNAPS UND BERUHIGEN SICH! (WaWa schreit zurück, Interview muss beinah’ abgebrochen werden – der anwesende HC St. Pauli Präsident kann schlichten, geriet dabei aber ungewollt zwischen die Fronten. Die Situation beruhigt sich und nach einem Friedensschnaps und Zigarette wird das Interview fortgesetzt)
Wenn Sie nun die Saison noch einmal Paroli laufen lassen, Ihre Mannschaft tanzt noch auf allen Hochzeiten. Hat im Pokalviertelfinale die Amateurmannschaft des Dem Clubs an der Alster aus dem Weg geräumt. Ist souverän Herbstmeister geworden. Die Erwartungen von aussen werden immer größer. Da drängt sich natürlich die Frage auf, wie der Mensch WaWa mit diesem Druck umgeht?
“WaWa”: Schauen Sie mich doch mal an, wo sind denn die 120 KG geblieben, Buddha das war mal und da will ich natürlich auch wieder hin, den Slimmy Schmährufen vieler gegnerischen Fans kann und will ich mich nicht länger aussetzen, dass färbt auch negativ auf unseren Verein ab!
“SDG”: Feiern Sie Erfolge? Oder sind Sie eher der Typ “Thomas Schaaf” und ziehen sich zum Lachen zurück in Ihren Keller?
“WaWa”: Nun reicht es mir aber, ich bin ein Feierbiest, (WaWa nun laut in die Menge:
Wer ist die Nummer 1 in der 5. VL: HC –
Menge: St. Pauli
Wer ist die Nummer 1 in der 2. VL: HC –
Menge: St. Pauli
Wer ist die Nummer 1 in der 4. VL bei den Damen: HC – Menge: St. Pauli
Wer steht denn mit beiden Mannschaften im Pokalfinale: HC –
Menge: St. Pauli
Wer ist denn bald auch in Uropa die Nummer 1: HC – Menge: St. Pauli
“SDG”: Erfolge führen natürlich zwangsläufig zu mehr Macht. Droht der Verein nicht zu stark von Ihnen abhängig zu werden? Und wird durch Ihren stetigen Machtzuwachs der amtierende Präsident nicht zwangläufig zum Josef Schnusenberg (Marionette auf Schalke, Anm. die Redaktion) des HC St. Pauli degradiert?
“WaWa”: Der Erfolg hat viele Neider und naturgemäß viele Trittbrettfahrer, die dauernden Bekenntnisse des Vorstands zum Trainer sind mir da natürlich eine Warning…aber ich liebe meinen Präsidenten wie Apfelmuss da kann auch von aussen das mir zugesagte Engagement bis zur Weihnachtsfeier 2020 nicht zerschrieben werden – schließlich partizipiere ich an jedem Wurstverkauf im Rahmen unserer Heimspiele, dass laß ich mir nicht nehmen!
“SDG”: Kommen wir zur anstehenden Saison unterm Dach. Ihr Verein wird erstmals mit einer Amateurmannschaft antreten. Können Sie uns verraten, was es damit auf sich hat? Worauf muss sich die Hockeywelt gefasst machen?
“WaWa”(nun schon sichtlich beschwipst): Ruhm und Ehre St. Pauli Amateure
“SDG”: Letzte Frage, werden Sie es schaffen, die St. Pauli Ladies bei einem Heimspiel komplett als Cheerleader in der Halle versammeln zu können; etwa kurz vor Weihnachten? Sozusagen als Schneehaserl?
“WaWa”: Die Halle ist dafür natürlich keine geeignete Bühne, wir werden das Schneehaserl Ballett am Mittwoch, den 22.12. um 20 Uhr auf dem Santa Pauli Weihnachtsmarkt erstmalig der Öffentlichkeit in gewohnter Freizügigkeit präsentieren…
“SDG”: Herr WaWa. Danke, dass wir so offen über alles mit Ihnen sprechen konnten. Und nun, Prost!
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